Ev. Felsenkirche Idar-Oberstein

Neubau 2003 (II+P, 21), hinter vorhandenem Gehäusevorderteil (1756, unbekannter Erbauer), vollmechanische Schleifladenorgel

Das Gehäuse stammt von einem unbekannten Erbauer (1756). Bei einer umfassenden Kirchenrenovierung in den 1920er Jahren wurden neue Betonemporen eingezogen, auf deren obere – zwei Stockwerke über dem „Obersteiner Altar” – Walcker 1929 die alte Gehäusefront mit neuem elektropneumatischem Orgelwerk stellte. Wohl in den 1970er Jahren wurden Teile dieser (durch Wasser beschädigten) Orgel in ein neues Elektronium integriert, das weder dauerhaft überzeugte noch funktionierte.

Der Orgelneubau 2002/03 schuf ein vollmechanisches Orgelwerk, dessen Hauptwerk an Vorbilder der Familie Stumm angelehnt wurde, das dahinterstehende Schwellwerk als Kornettwerk zuzüglich Gambe, Diskantflöte und Oboe. Zusammen mit einem satten Pedalwerk ergibt sich ein Instrument mit opulenter Klangfülle und -vielfalt.

Erst Schäden durch vom Felsen herabtropfendes Wasser ermöglichten 2012 das Umsetzen der Orgel auf die gegenüberliegende Empore, einen Standort, der uns bereits in der ersten Bauphase als angezeigt erschienen war. Dabei erhielt das Gehäuse einen neuen Unterbau; die Intonation wurde dem Aufstellungsort angepasst.

Die vom Spieler aus mechanisch zu bewegende Büßerfigur, eine Erinnerung an den sagenhaften Erbauer der Kirche, wurde 2016 in einem neuen Schrein platziert, um vom Kirchenraum aus sichtbar zu sein.

eine besondere Kirche mit besonderen Verhältnissen und besonderer Geschichte …  und besonderer Orgel

die Orgel an ihrem ersten Standort in der Felsenkirche (2003 – 2009), von welchem sie nach wiederholtem Wassereinbruch entfernt werden musste; schon die Walcker-Orgel (1929) hatte an diesem Standort Schaden genommen; links unten die bewegliche Büßerfigur

die Orgel auf der gegenüberliegenden Empore (seit 2013) mit ergänztem Untergehäuse, vom früheren Orgelstandort aus gesehen

die Registermechanik, trotz beengten Raumes traditionell aus Eiche gefertigt

um auch am neuen Standort für den Kirchenbesucher sichtbar zu sein, erhielt der Büßer 2016 einen eigenen Schrein …

Hauptwerk (I) C - g‴   Schwellwerk (II) C - g‴   Pedal C - f ʹ  
Octave 4’ V. d Gamba 8’ Subbass 16’
Principal 8’ Flaut travers 8’ Disc. Octavbass 8’
Bordun 16’ Bordun 8’ Choralbass 4’
Hohlpfeiff 8’ Offenflöte 4’ Posaunbass 16’
Quinte 2 ⅔’ Quintflöte 2 ⅔’    
Rohrflöte 4’ Flöte 2’    
Octave 2’ Terzflöte 1 ⅗’    
Mixtur 3f. 1’ Oboe 8’    
Trompete 8’ - Tremulant -      
  • Cymbelstern
  • Wippenkoppeln I/P, II/P, II/I;
  • mechanischer Sonderzug „Büßer” in Anlehnung an die Erbauersage der Felsenkirche
  • Motorschaltung über Zug „Calcant”